In nur zwei Monaten haben Lernende, ehemalige Lernende und junge Arbeitnehmende 176’447 Unterschriften gesammelt – für 8 Wochen Ferien in der Lehre. Am 21. August 2025 wurde der Appell dem Bundesrat übergeben.
Das ist ein starkes Zeichen: Die Berufslehre muss aufgewertet, die Jugendlichen entlastet werden. Lernende haben bisher keine Stimme in der Politik. Das muss sich ändern. Die Rekord-Petition ist erst der Anfang.
Lernende leisten viel – doch ihre Erholung kommt zu kurz. Während Gleichaltrige an Gymnasien oder Fachmittelschulen 13 Wochen Ferien haben, stehen Lernenden nur 5 Wochen zu. Das ist ungerecht. Viele sind überlastet. Zwei Drittel der Lernenden sind laut Umfragen psychisch belastet, jede vierte Person bricht die Lehre ab. Zu lange Arbeitszeiten, zu wenig Ferien und fehlende Unterstützung sind zentrale Gründe.
Vor zwei Monaten haben sich Lernende aus verschiedenen Berufen zusammengeschlossen und die Petition gestartet. Bei der Übergabe vor dem Bundeshaus sagte Lea, Coiffeuse im 3. Lehrjahr: „Wir bleiben dran, bis wir 8 Wochen Ferien haben.“ Félicia Fasel, Präsidentin der SGB-Jugendkommission, ergänzt: „176’000 Unterschriften – das ist historisch. Lernende brauchen eine Stimme in der Politik.“ Vincent, frisch ausgebildeter Elektroplaner, sagt: „Mehr Ferien nehmen Druck raus, ohne die Qualität zu senken. Das ist eine Investition in die Zukunft unserer Fachkräfte.“
Wer die Berufslehre stärken will, muss ihre Attraktivität erhöhen. Die heutigen Arbeits- und Ferienregelungen schrecken viele Jugendliche ab. Mehr Ferien würden die Lehre konkurrenzfähiger machen gegenüber Mittelschulen – ein entscheidender Schritt für die Zukunft der Berufsbildung.
Die Forderung stösst auf breite Unterstützung – von Jugendorganisationen, Lehrpersonen, Bildungsexpert:innen. Mittlerweile wurde das Anliegen von einer überparteilichen Gruppe im Parlament aufgenommen. Sie wollen einen Vorstoss für 6 Wochen Freien für Lernende einreichen. Das ist aus der Sicht der Jugend aber erst ein Anfang. Die Jugendlichen fordern weiterhin 8 Wochen Ferien. Denn nur so kann die Lehre wieder aufgewertet werden.