Gesellschaft
Geschlechtsspezifische Gewalt zu verhindern ist auch gewerkschaftliche Verantwortung

"Geschlechtsspezifische Gewalt ist immer noch Alltag"

- Antonin Rohdich

Vom 25 November bis zum 10 Dezember finden international die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen statt – die Unia ist mit dabei.

Die Schweiz tut nicht genug gegen patriarchale Gewalt

Die Präventionskampagne "16 Tage gegen Gewalt" ist eine Protestkampagne bestehend aus Demonstrationen, Aktionen, Konferenzen, Theaterstücken und vielem mehr und findet seit 1991 jährlich vom 25 bis 10 Dezember international statt – dieses Jahr unter dem Thema "Wege aus der Gewalt". Gemeint ist die geschlechtsspezifische Gewalt, die immer noch allgegenwärtig ist – und gegen die viel zu wenig getan wird: Immer noch werden in Medienberichten patriarchale Gewaltakte als "Beziehungsdramen" dargestellt, die Strafverfolgungsbehörden reagieren noch immer unangemessen, die Frauenhäuser haben zu wenig Plätze und die Opferhilfe verfügt nicht über ausreichende Mittel. Dagegen muss dringend vorgegangen werden: Die Bekämpfung von häuslicher, sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt muss endlich als politische Priorität eingestuft werden, es müsse genügend Schutzplätze für Gewaltbetroffene geschaffen werden (und finanziell gesichert!), die Geldnot in der Opferhilfe muss bewältigt werden, Beratungsstellen müssen für alle Betroffene offenstehen und es muss echte Anschlusslösungen für Gewaltbetroffene geben.

Als Gewerkschaft mit dabei

Die Unia nimmt seit 2009 jährlich an den 16 Tagen gegen Gewalt teil und ist auch dieses Jahr wieder dabei. Sie hat als Gewerkschaft eine lange feministische Tradition, und vertritt als solche die Interessen der arbeitenden Frauen – nicht nur in Lohn und Rentenfragen, sondern auch in Anbetracht patriarchaler Gewalt. An der letzten Frauenkonferenz der Unia wurde dementsprechend auch ein Antrag angenommen, der die Gewerkschaft auffordert, eine nationale, konkrete Kampagne gegen patriarchale Gewalt durchzuführen – mit den Mitteln einer Gewerkschaft und besonderem Fokus auf patriarchale Gewalt im Arbeitskontexts. Und dies auch in Branchen mit geringerem Frauenanteil und unter Berücksichtigung von Mehrfachunterdrückung (zum Beispiel, das Druck und Betroffenheit tendentiell höher sind, wenn eine Frau zusätzlich Migrantin/trans/lesbisch ist.).

Grosse Demo am 23. November!

Die Startschuss-Aktion ist dieses Jahr eine grosse Demo in Bern. Sie findet unter dem Motto "Schulter an Schulter gegen Gewalt und Unterdrückung" statt und beginnt um 14:00 auf der Schützenmatte. Gewalt gegen Frauen und LGBTQ+ Personen geht uns alle etwas an –Daher –schreibt die Demo in eure Agenda und mobilisiert Kolleg:innen, Freunde und Verwandte!

Links

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