Die Unia Jugend steht an ihrer Aktion in Bellinzona klar und deutlich für Toleranz und Solidarität ein. Foto: Darija Knežević
Politik
Lernende müssten besser geschützt werden

Gewekschaftsjugend kritisiert Druck und Stress in der Lehre

- Hilmi Gashi

Mehr als 50 junge Mitglieder diskutierten, anfangs Juni an der Jugendkonferenz in Bellinzona die Ergebnisse der Lernenden-Umfrage und die Herausforderungen, mit denen junge Berufsleute konfrontiert sind. Mit einer antifaschistischen Aktion machen sie deutlich: Die Unia steht für Toleranz und Solidarität.

Die Unia hatte letzten Herbst eine Umfrage unter Lernenden gestartet, Kernende konnten Fragen zur Ausbildungsqualität, Arbeitszeit, Lohn, Gesundheit und zu Diskriminierungserfahrungen beantworten. Die Umfrage stiess bei den Lernenden auf grosses Interesse: 1100 Teilnehmende beantworteten die Fragen. An der Jugendkonferenz besprachen die Teilnehmer:innen die Ergebnisse der Umfrage und diskutierten Strategien, um die Situation der Jugendlichen und Lernenden zu verbessern. 

Unia-Umfrage zeigt: Lernende stehen unter hohem Druck

Die Umfrage der Unia zeigt, dass die Lernenden in der Schweiz unter erheblichem Stress und Erschöpfung leiden, was ihre mentale und physische Gesundheit gefährdet. Der Stress wirkt sich nicht nur auf das Arbeitsumfeld, sondern auch auf das Privatleben aus und führt zu Depressionen, Angstzuständen und Burnouts. Zudem erhöht sich das Risiko von Arbeitsunfällen.

Rassismus, Ausbeutung, Mobbing

Antworten der Lernenden lassen aufhorchen. Sie erzählen von Rassismus, enormem Druck und Mobbing. Eine Lernende beschreibt es so: «Rassistische Bemerkungen sind an der Tagesordnung, man ignoriert sie irgendwann, aber sie zermürben einen psychisch.» Eine weitere Antwort aus der Umfrage lautet: «Uns werden Aufgaben aufgezwungen, die überhaupt nichts mit unserer Ausbildung zu tun haben, das ist demotivierend.»

Diese Aussagen sind allarmierend. «Lernende müssen besser geschützt werden, darin sind wir uns hier alle einig. Mehr Ferien und Freizeit, Schutz vor Diskriminierung und Mobbing und genauere Kontrollen der Lehrbetriebe sind nötig», betonte Félicia Fasel, Jugendsekretärin der Gewerkschaft Unia.

Auf Castel Grande von Toleranz und Solidarität

An einer spektakulären Aktion dekorierten die jungen Gewerkschafter:innen das Castel Grande, das grosse Schloss, in Bellinzona mit einem Transparent. Damit positionieren sie sich kämpferisch gegen Hasse und Gewalt, für Toleranz und Solidarität: in der Schweiz und international. Das sind die Werte der Unia: Gemeinsam sind wir stark!