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Preise, Mieten, Krankenkassenprämien: Alles wird teurer!

Höchste Zeit für höhere Löhne!

- Hilmi Gashi

Seit 2021 sind die Reallöhne gesunken. Und dass, obwohl die Wirtschaft brummt. Jetzt müssen die Löhne rauf! Deshalb gibt es am 21. September die grosse Lohn-Demo in Bern.

Seit Ende 2020 sind die Preise im Schnitt um 7 Prozent gestiegen. Das ist enorm! Personen und Familien mit tiefen und mittleren Einkommen trifft das besonders hart. Für sie wird es immer schwieriger, über die Runden zu kommen. Die Prämienlast bei den Krankenkassen ist für Familien um 1620 Franken für Familien und 630 Franken für Einzelpersonen gestiegen. Die Mieten um 960 Franken für Familien und 840 für Einzelpersonen. Auch die Lebensmittel, die Ausgeben für Strom und Verkehrsmittel steigen deutlich. 

Die Reallöhne sinken

Während die Preise steigen, verlieren die Löhne an Wert. So sind die Reallöhne die letzten drei Jahre in Folge zurückgegangen. Das gab es seit dem Zweiten Weltkrieg noch nie. Die Teuerung hat das verfügbare Einkommen verschlungen, ohne dass dies ausgeglichen wurde. Noémie Zurlinden, Ökonomin bei der Unia stellt fest, dass alle Branchen von diesem Reallohnverlust betroffen sind. «Es besteht ein grosser Nachholbedarf bei den Löhnen. Jetzt müssen wir die Lohnlücke schliessen.»

Geld ist genug da

Der Wirtschaft geht es sehr gut. In der Schweiz herrscht Vollbeschäftigung und es mangelt an Arbeitskräften. Die Gewinne und die Ausschüttungen an die Aktionär:innen in Milliardenhöhe steigen. Auch die Produktivitätsgewinne nehmen zu, sie werden aber nicht fair verteilt. Im Hinblick auf die Lohnverhandlungen im Herbst fordern die Gewerkschaften den Ausgleich der Teuerung der letzten drei Jahre für alle Arbeitnehmenden, Lohnerhöhungen für alle, mit einer grösseren generellen Erhöhung für Arbeitnehmende mit den tiefsten Löhnen. Weiter braucht es angemessene Mindestlöhne von 4500 Franken und mindestens 5000 Franken für Arbeitnehmende mit Lehrabschluss. Nach wie vor herrscht bedarf bei der Aufwertung der Löhne in den sogenannten «Frauenberufen». Um Lohneinbussen zu verhindern, braucht es einen automatischen Teuerungsausgleich in den Gesamtarbeitsverträgen.

Aufruf zur Teilnahme an der Demonstration

Den Arbeitnehmenden wird nichts geschenkt. "Erfolgreich für mehr Lohn verhandeln können wir nur, wenn wir unsere Kraft in den Betrieben und auf der Strasse vereinen", so der Aufruf der Unia. Deshalb: Trage die grosse Lohn-Demo in die Agenda ein und melde dich – zusammen mit deinen Kolleg:innen, deinen Freund:innen und deiner Familie – für den Gratis-Transport nach Bern an!

Anmeldungsseite: Deutsch, Französisch, Italienisch