Rund 500 Personen, darunter vor allem Arbeiter:innen aus dem Stahlwerk Gerlafingen, haben heute vor dem Bundeshaus politische Massnahmen zur Rettung des Stahlwerks gefordert. Das Unternehmen muss zudem auf jegliche Entlassungen verzichten. Eine Petition mit den gleichen Forderungen wurde innert einer Woche von 10'000 Menschen unterschrieben.
Stahl Gerlafingen hat vor einer Woche 120 Entlassungen angekündigt. Der Weiterbetrieb des Stahlwerks ist akut gefährdet. Eine Schliessung wäre nicht nur für die rund 500 Beschäftigten verheerend, sondern auch für die Klimaziele der Schweiz. Denn das Werk ist als grösster Recycling-Betrieb für den notwendigen ökologischen Umbau der Schweizer Wirtschaft von strategischer Bedeutung.
Die Politik muss umgehend dafür sorgen, dass im öffentlichen Beschaffungswesen und in der gesamten Schweizer Bauwirtschaft verbindliche Vorgaben für die Verwendung von emissionsarmen Materialien gelten. Das würde Unternehmen wie Stahl Gerlafingen ermöglichen, konkurrenzfähig ihre Produkte anzubieten und den Absatz zu sichern. Die Politik die Verantwortung, strategische Produktionskapazitäten in der Schweiz zu sichern. An der heutigen Kundgebung wurden entsprechende Aufforderungen an den Präsidenten der Umweltkommission des Nationalrates (UREK-N), Christian Imark, übergeben.
Die Beschäftigten, Gewerkschaften und Arbeitnehmendenorganisationen fordern zudem von Stahl Gerlafingen, auf jegliche Entlassungen zu verzichten. Stattdessen müssen die Arbeitnehmenden in Kurzarbeit weiterbeschäftigt werden. Wenn jetzt wertvolles Know-how abgebaut wird, gefährdet dies den Fortbestand des Werks zusätzlich.
Die letzten Montag lancierte Petition «Stahl Gerlafingen muss bleiben!», die den Erhalt der Arbeitsplätze und ein sofortiges Handeln der Politik fordert, wurde innert sieben Tagen von 10’000 Menschen unterzeichnet. Die riesige Unterstützung für die Forderungen der Arbeiter:innen macht klar, dass die Politik nicht weiter zuwarten darf. Ebenso steht die Beltrame-Gruppe als Eigentümerin von Stahl Gerlafingen in der Pflicht, alles zu tun, um das Werk zu erhalten. Dazu gehört, mit Kurzarbeit die Arbeitsplätze zu sichern und keine Produktionskapazitäten zu vernichten.
Die Petition läuft weiter und kann online sowie auf Papier unterschrieben werden. Die Angestellten- und die Betriebskommission, die Gewerkschaften Unia und Syna, der Kaufmännische Verband Schweiz und Angestellte Schweiz rufen zudem am Samstag, 9. November, um 11 Uhr zu einer weiteren grossen Solidaritäts-Kundgebung vor dem Werk in Gerlafingen auf.
Petition in französischer Sprache